DAS GIPSVOR­KOMMEN IN ALTERTHEIM

Gipslagerstätte Altertheimer Mulde​

Die Altertheimer Mulde ist für den natürlichen Abbau von Gips bestens geeignet: Die geologischen Voraussetzungen sind günstig und die Qualität des Gipses ist hoch.

Lage der Altertheimer Mulde

Seit 1997 untersuchen die Geologen der Firma Knauf potenzielle Gipslagerstätten speziell in den Gesteinsschichten des Muschelkalk in der näheren Umgebung der Produktionsstandorte bei Iphofen.

Insgesamt wurden seither über 70 Erkundungsbohrungen und umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, ohne nachteiligen Einfluss auf die hydrogeologischen Verhältnisse.

Schlussendlich konnte im Bereich zwischen den Gemeinden Altertheim, Helmstadt, Waldbrunn im Landkreis Würzburg ein geeignetes Vorkommen gefunden werden.

Der Begriff „Altertheimer Mulde“ leitet sich nicht etwa von der geografischen Tallage ab, sondern von der geologischen Situation im Untergrund.

Geologie

Die Erkundungsbohrungen der Geologen trafen dort in ca. 100 Metern Tiefe auf eine im Schnitt 10 Meter mächtige Gipsschicht mit besonders hoher Qualität. 

Stratigraphisch, d.h. erdgeschichtlich, gehört diese Schicht zum Mittleren Muschelkalk und hat ein Alter von ca. 247 bis etwa 242 Millionen Jahren. Der Gips bildete sich damals unter subtropischen Bedingungen durch Eindampfung von Meerwasser (Evaporation) und lagerte sich in den Randbereichen eines flachen Schelfmeeres ab.

Der Begriff „Altertheimer Mulde“

Der Begriff „Altertheimer Mulde“ leitet sich nicht etwa von der geografischen Tallage ab, sondern von der geologischen Situation im Untergrund.

Die Gesteinsschichten bilden großräumlich eine Sattelstruktur, die sich auf 45 km Länge von Helmstadt im Süden, über Thüngersheim bis ins Werntal im Norden erstreckt und nordwestlich und südöstlich jeweils in eine Muldenstruktur übergeht (ähnlich einer gewellten Tischdecke). 

Das gefundene Gipsvorkommen befindet sich in der südöstlich vorgelagerten Mulde dieser als „Thüngersheimer Sattel“ bezeichneten tektonischen Struktur.
Gips ist, seinem marinen Ursprung geschuldet, ein sehr wasserlösliches Mineral. Das Vorhandensein der Gipsschichten nach so langer Zeit ist damit ein starkes Indiz dafür, dass dort kein Grundwasser eingedrungen ist.

Abbaumenge

Der Gipsbedarfs Deutschlands liegt bei ca. 10 Millionen Tonnen pro Jahr. In der Altertheimer Mulde wollen wir zu Beginn jährlich rund 300.000 Tonnen Gips fördern.

Gipsbedarf in Deutschland pro Jahr ca. 10 Millionen Tonnen
Abbau Altertheimer Mulde pro Jahr ca. 300.000 Tonnen *

* künftig bis zu 1 Million Tonnen

Der Gipsbedarfs Deutschlands liegt bei ca. 10 Millionen Tonnen pro Jahr. In der Altertheimer Mulde wollen wir zu Beginn jährlich rund 300.000 Tonnen Gips fördern.

Parallel zum Wegfall des Gipses aus Rauchgas­ent­schwe­fe­lungs­anlagen (REA-Gips) planen wir die Abbau-Menge schrittweise zu erhöhen, auf perspek­tivisch bei bis zu einer Million Tonnen pro Jahr.

Das klingt viel, ist aber bezogen auf den gesamten Gips-Ver­brauch in Deutschland eine kleine Menge. Insgesamt rechnet Knauf im Bereich der Altertheimer Mulde mit einem Gipsvorkommen von rund 100 Millionen Tonnen, von dem etwa die Hälfte abgebaut werden kann.

Der Abbau könnte dann insgesamt rund 60 Jahre dauern, wenn wir von leicht ansteigenden Abbaumengen über die Jahre ausgehen.